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Elliot Rodger: Muss das jetzt sein?

Ich habe da keinen Bock drauf!

Ich habe keinen Bock zu lesen, wie Männerrechtler jetzt krampfhaft darum kämpfen müssen, dass Elliot eigentlich gar kein Frauenhasser war. Und dass das alles gar keinen Sinn macht, hat er doch vier Männer und „nur“ zwei Frauen auf dem Gewissen.

Wenn er sagte, dass er Frauen hasst, dann ist er wohl ein Frauenhasser, daran rütteln zu wollen entzieht einem doch jede Glaubhaftigkeit. Und wer diesem 4:2 Vergleich erliegt, macht wohl auch beim KZ-vs-Gulag-Elendsbullshitbingo mit. -Mal ganz davon abgesehen, dass ihr sicher auch von den eigentlichen Absichten bei der „Frauenfete“ gelesen habt.

Ich habe keinen Bock zu lesen, wie Feministinnen jetzt unbedingt auf die Nähe zur PickUp-Szene und Männerrechtlern bestehen wollen. Außerdem die ganze Tragödie zu einem weiteren Beweis für den „Mann als Tätergeschlecht“ zu missbrauchen.

Jeder Mensch ist für sein Handeln selbst verantwortlich, da kann kein PickUp, kein Videospiel und auch kein Horrorfilm etwas daran ändern. Zumal es in der Szene keine Gewaltaufrufe gegenüber Frauen gibt. Garantiert nichtmal bei unseriösen Agenturen, die aus unsicheren Jungs ihr Kapital schlagen. Das mit dem Tätergeschlecht muss ich wohl nicht erklären.

Ich habe noch so einiges mehr gelesen, worauf ich überhaupt keinen Bock habe. Allerdings noch weniger Bock habe ich darauf, das hier jetzt auch noch zu erwähnen.

Ich habe Bock darauf, dass wir alle mal die Fresse halten und um George, Katie, Veronika, Cheng, Christopher und Weihan trauern, sowie aufrichtiges Mitleid mit deren Angehörigen empfinden.

Dass wir darüber sprechen, wie wichtig es ist, Kindern eine vernünftige Erziehung zukommen zu lassen, ihnen lebenswichtige Eigenschaften wie zum Beispiel Selbstvertrauen, Selbstachtung, Eigenständigkeit und Lernbereitschaft zu vermitteln. Ihnen Halt geben. Ein Vorbild sein.

Darauf, dass die Öffentlichkeit endlich einmal sensibilisiert wird, wie schlimm Krankheiten wie Autismus sind, was das für Folgen für den Betroffenen hat und wie man damit umgehen kann.

 

Ganz im Ernst, denkt mal darüber nach, ob diese Tragödie wirklich etwas bei den Geschlechterthemen zu suchen hat.

 

Danke für’s lesen.


Photo credit: Dino ahmad ali / Foter / Creative Commons Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)

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Diskussionen

6 Antworten auf „Elliot Rodger: Muss das jetzt sein?

    • Das ist tatsächlich sehr abartig. Vor allem auch wie die Fakten absichtlich falsch dargelegt werden und von einem gefeierten Märtyrer gesprochen wird.

      Aber auch wenn hier ein paar Idiotinnen solch eine Petition ins Leben rufen mache ich mir da keine Sorgen und hake es als das ab, was es ist: Ein dummer aber ergebnisloser Versuch, radikalste Positionen durchzusetzen. Aus den aktuell 1.600 Stimmen werden es sicher noch 5.000 bis 10.000, die Hunderter-Marke erreichen die sicher nicht. Da vertrau ich doch noch auf den gesunden Menschenverstand der breiten Bevölkerung, außerhalb von ideologisch festgefahrenen Bubbles auf Twitter.

  1. Mit deiner sehr offenen und klaren Schreibweise rückst du dem Leser auf eine positive Weise an die Kehle. Das gefällt mir. Aber seit wann hat man Mitleid mit Angehörigen? Ich glaube die Angehörigen scheißen grad auf das Mitleid von irgendwelchen Internetmenschen. Ich hätte jedenfalls jedem der mir mit „Es tut mir auch Leid. Ich weiß, wie du dich fühlst!“ kommt das Haus angezündet, damit er wirklich weiß, wie sich das anfühlt etwas zu verlieren und rafft, dass man mit dem Verlust und dem Leid alleine steht. VLG Mervilein ❤

    • Jeder geht mit seiner Trauer anders um. Bevor man jemanden mit dem ausgesprochenen Beileid weh tut, sagt man lieber gar nichts.
      Das Mitgefühl, von dem ich spreche ist natürlich ein schweigendes in einem selbst. Wer das nicht besitzt, der weiß einfach das Leben nicht zu schätzen.

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